2015

Sodele, ich stelle mal die Funkstille ein, aber gleichzeitig auch die königlichen Schnipsel.

Seit kurz vor Weihnachten bin ich wieder aus England zurück in Deutschland und genieße gerade das Arbeitslos sein und stecke voller Ideen und Pläne für das Jahr 2015.

Momentan ist alles noch sehr unkonkret, mehr zu gegbener Zeit wenn klar ist wann was passieren wird und vielleicht wirds dann auch wieder Schnipsel geben.

Auf ein gutes 2015! Ich freu mich! 🙂

Dinner For One

Endlich, nach 32 Jahren habe ich an Silvester ‚Dinner for One‘ gesehen.

Meine Meinung, ich habe bislang nichts verpasst und es ist mir unverständlich warum dieser Sketch allein in der ARD 10! mal lief. Von den anderen Sendern und den Mundartversionen ganz zu schweigen.

Das war reine Zeitverschwendung.

Naomi Klein

Buchvorstellung: This changes everything.

Gestern war Naomi Klein in der Stadt und hat ihr neues Buch vorgestellt.
Kernpunkt: Die Verknüpfung von Politik, Kapitalismus und Klimawandel.

Das erste Mal hatte ich Naomi Klein auf der Degrowth gesehen als sie per Skype am Podium teilnahm. Gestern wurde sie von Dame Vivienne Westwood vorgestellt, die genauso schrullig war, wie ich sie mir vorgestellt hatte. Nachdem sie Ihr Buch vorgestellt hatte, wurde eine Frage, Kommentar und Antwort Runde durchgeführt.
Dabei galten 3 Regeln:
– höflich und respektvoll bleiben
– thematisch muss es im weiteren Sinne mit Klimawandel zu tun haben
– die Frage darf nur 30 Sekunden lang sein

Ein gut verbrachter Abend, bei dem ich auch interessante Leute um mich rum kennengelernt habe da ein Bestandteil Kommunikation war. Das Publikum wurde aufgefordert miteinander zu reden, sich auszutauschen und vorallem sich mit Leuten auszutauschen die man noch nicht kennt. Sehr schön.

Wales – Brecon Becon

Vor 2 Wochen ging es ja nach Wales in den Brecon Becon National Park.

Genauer gesagt waren wir im Trericket Mill B&B. Ein rein vegetarisches B&B ein paar Meilen südlich vom Brecon Becon National Park.

Die Anreise erfolge per Zug bis Cardiff und dann mit dem Überlandbus direkt bis vor die Türe vom B&B. Dort wartete ein sehr leckeres Abendessen auf uns.

Am ersten richtigen Tag dort war morgens noch Regen angekündigt, der sich aber 2 Stunden später in strahlenden Sonnenschein verwandelt hatte. Von Mitbesuchern im B&B wurden wir bis Brecon mitgenommen und haben uns dort etwas im Städtchen umgesehen. Da wir beide eine stressige Woche hinter uns hatten und ich von der Erkältung eine Woche davor noch etwas angeschlagen war, haben wir den Nachmittag in mitten von Hühnern und Enten im B&B eigenen Garten verbracht. Lesen, etwas POI spielen, die Sonne genießen.

Am zweiten Tag hatten wir einen Twizy ausgeliehen um eine etwas größere Reichweite zu haben. Das ist ein Minielektroauto mit einer Reichweite von bis zu 50 Meilen, also 80km. Damit haben wir uns erstmal großartig verfahren und mussten in Brecon einen Zwischenstop an der Touri-Info einlegen zum Aufladen bevor wir bis zum Story Arm Center fahren konnten. Dort haben wir das Auto stehen lassen und sind Richtung Pen-y-Fan los.

StoryArmsMapEine kleine und gemütliche 6,4km lange Runde mit toller Aussicht.

StoryArmsPano

Dadurch dass ich aber meine neuen Zehenschuhe eingelaufen bin, haben die Waden sehr schnell protestiert und auch die Knie mochten den Tag nicht. Hier das Höhenprofil:

StoryArmsProfilDa ziemlich viel los war und wir uns wie auf einer Rennstrecke gefühlt haben, sind wir weiter zum Mountain Centre, wo wir mit dem Twizy in eine Autoshow reingeraten sind, aber auch die Möglichkeit hatten den Kleinen wieder voll aufzuladen. Praktischer Weise kann man das an einer handelsüblichen Steckdose. Dort sind wir nochmal auf einen kleinen ca. 5km langen Spaziergang zu einem Aussichtspunkt.

MountainCenterPanoAm dritten Tag hatten wir Mountainbikes ausgeliehen und das Programm wurde länger. In Bronnlyn haben wir den Twizy zurückgegeben und haben die Räder in Empfang genommen. Von dort ging es über Talgarth die Black Mountains hoch. Oben angekommen, sind wir die Bergkette entlang geradelt, haben immer wieder die Aussicht genossen und die Strecke verflucht. Zum Glück blieb es von oben trocken und die schwierigsten Passagen konnten auch schiebend überwunden werden. Insgesamt war die Strecke vielleicht nicht ganz Anfänger tauglich und ich hätte mir eine etwas flüssigere Strecke gewünscht, aber ich hatte trotzdem meinen Spaß und mein Siegerfoto am höchsten Punkt der Strecke.

MountainbikeMapHier erstmal die gesamte Strecke. 43km mit insgesamt 600 Höhenmetern. Die meisten auf dem Weg von Talgarth nach Hay und das Streckenprofil.

MountainbikeProfil

In Hay-on-Wye angekommen sind wir erstmal beim Fahrradverleiher duschen gegangen bevor wir uns noch ein paar Buchläden ageschaut haben. Da waren ein paar echt schöne und gemütliche Läden dabei und ein kleines bischen haben wir es bereut dass wir nur sehr wenig Zeit in Hay hatten. Nach einer Stärkung im Pub, haben wir die Heimreise ins B&B angetreten. Mir hat das Mountainbiken Spaß gemacht, aber ein kleines bischen einfacher wäre für mich vermutlich besser gewesen.

WalesDanach hatte ich dann 2 Tage lang einen Ganzkörpermuskalkater und habe den Vormittag vom Rückreisetag sehr gemütlich mit lesen verbracht. Ein kleiner Zwischenstop in Cardiffs gemütlicher Innenstadt bevor es in Oxford noch ins Kino ging.

Das waren sehr gemütliche, anstrengende und gute Tage in Wales in denen öfter die Sonne gescheint hat wie dass es geregnet hat.

Pfadfinder-Seminar

Nein, es ging nicht darum das pfadfindern zu ‚lernen‘ sondern um einen Austausch unter Pfadfindern an dem ich als ‚Bürgerliche‘ teilnehmen durfte. Stattgefunden hat das ganze in der Gegend von Kassel/Göttingen auf einem alten Hof der Stück für Stück restauriert und ausgebaut wird.

Mittwoch
Angereist bin ich am Mittwoch und bin bei bestem Regenwetter auf dem Hof angekommen. Der perfekte softe Einstieg für mich, ich kannte niemanden. Macht nix, ich wurde begrüßt und angenommen wie wenn ich schon immer dazu gehören würde. Als erstes hab ich meinen Gürtel repariert bekommen der mir bei der Anreise kaputt gegangen war, klasse Sache.
Den Tag über gemütlich vertrödelt, interessante Gespräche geführt und langsam angekommen in der Pfadfinder-Welt.
Abends kam dann der Liebste mit dem Zelt an, das noch rasch aufgebaut werden wollte.

Donnerstag
Nach einer kurzen und kalten Nacht durch Trompetenmusik geweckt werden lässt mich trotzdem mit einem Lächeln aufstehen.
Der erste Seminartag war gefüllt mit einem interkulturellen Seminar, sehr interessant für mich da ich jetzt ja wieder Ausländerin bin in meinem zuhause.
Am Nachmittag ein Zahlenseminar. Wo versteckt sich überall der goldene Schnitt und optische Täuschungen. Etwas anders als erwartet aber eigentlich auch sehr interessant.
Langsam wurde es auch voller auf dem Hof, die Leute trudelten ein und ich hab einfach noch mehr faszinierende und interessante Menschen getroffen.

Freitag
Die Sonne scheint und gut und warm geschlafen!
Am Morgen völlig talentfrei musiziert und getrommelt. Der Seminarleiter war einfach zu herrlich um sich das entgehen zu lassen. Den Nachmittag in der Sonne erfolgreich verschlafen. Endlich mal wieder gemütlich eine Zeitung lesen und nicht nur Artikel überfliegen.
Abendliches Lagerfeuer und gemeinsames Singen und Musizieren erzeugt eine unglaubliche Stimmung.

Samstag
Die Sonne scheint immernoch!
Bin ich wie Du? titelte die Zeit vor 2 Wochen, und genau das war das Thema Moral im Tierreich. Worin unterscheiden sich Menschen und Tiere? Gibt es überhaupt definierbare Unterschiede? Und sollten Tiere speziell Primaten Menschenrechte bekommen? Gemütliche Japanreisetips gegeben und als Dankeschön ein Eis bekommen. Aus Tetrapaks kann man Geldbeutel basteln, in 10 Minuten wenn mans einmal begriffen hat wie es geht.
Abends bunter Abend mit lautstarker Maultaschen-Demo!

Sonntag
Die letzte kalte Nacht im Zelt.
Rasch Sachen packen, Abschlussgottesdienst, die Kirche gerockt!, Abschlusskreis und dann nix wie zur Eisdiele um mit einem Eis die Heimreise anzutreten.

Ein rundum gelungenes Seminar in dem ich mich herzlich willkommen gefühlt habe und sofort angenommen gefühlt habe als ‚Bürgerliche‘. Ich konnte mir auch gleich das Ticket fürs nächste Jahr sichern, in dem ich selber ein Seminar anbieten werde. Ich freue mich und vielleicht wirds nächstes Jahr nicht ganz so kalt.